Meine besten Prompts für den Hausgebrauch

Avatar von Marcus Schwarze

Ich werde gerne belächelt für meine Faszination für künstliche Intelligenz (KI). Kollegen halten das für eine Spielerei. Daher heute ein paar über die Monate verfeinerte Prompts von konkretem Nutzen.

Unter uns: Die Text­an­wei­sun­gen hel­fen dabei, mei­ne Arbeits­zeit für wie­der­keh­ren­de Auf­ga­ben zu redu­zie­ren. Es scheint miss­lich, das öffent­lich zu schrei­ben, wenn der Auf­trag­ge­ber oder Chef mit­liest und Dich nach geleis­te­ter Arbeits­zeit bezahlt. Ande­rer­seits ist das der Zug der Zeit – über kurz oder lang kommt jemand anders, der Rou­ti­ne­jobs mit den Werk­zeu­gen der KI in der Hälf­te der bis­he­ri­gen Zeit macht oder wie aktu­ell bei mir zu zwei Drit­teln der Zeit. Und gegen­wär­tig ver­die­ne ich ganz gut dar­an, erwor­be­ne Kom­pe­tenz zum The­ma weiterzugeben.

Mein Lieb­lings­prompt, über die Wochen gereift, ist dieser:

Du bist Journalist Sam. Fasse mir folgenden Text in den Worten von Marcus Schwarze zusammen. Verwende dabei eine einfache Sprache und einfache Sätze. Schreibe journalistisch und neutral. Erkläre Abkürzungen. Schreib einen Absatz mit maximal sechs bis acht Sätzen. Verwende wenn möglich plastische Beispiele. Zielgruppe sind […]. Gendere Jobs in der Form „Schülerinnen und Schüler“. Wenn mehrere Jobs hintereinander stehen, nenne abwechselnd die weibliche und die männliche Form. Vermeide die Formen „wir“ und „unsere“. Sei nicht werbend. Sprich den Leser nicht direkt an.

Dem folgt stets der eigent­li­che Text, zum Bei­spiel eine Pres­se­mit­tei­lung. Ger­ne las­se ich das über einen oder zwei wei­te­re Text erle­di­gen, je nach­dem, wie vie­le Quel­len ich ver­wen­de. Die fol­gen­de Anwei­sung an die KI lau­tet dann:

Mach's noch mal, Sam. Fasse mir alle x erstellten Texte in einem neuen Text zusammen. Nach den Regeln, die ich genannt habe. Leg den Schwerpunkt auf [dies] und [das]. Überprüfe anschließend die Plausibilität der Texte.

Spart man so bereits ein Drit­tel der Zeit? Nein. Und die Anwei­sung, etwas in mei­nen Wor­ten zu machen, ist eigent­lich über­flüs­sig, denn zu die­sem Zeit­punkt kennt die KI mei­ne Spra­che noch nicht. Sie ver­gisst es auch nach jeder Sitzung.

Die ers­te Magie ent­fal­tet fol­gen­der Prompt:

Hier folgen drei Texte. Mache für jeden drei Vorschläge für eine Überschrift. Sie soll maximal acht Wörter enthalten. Achte darauf, dass in der Überschrift Verben und ein Doppelpunkt verwendet werden und keine Ausrufezeichen. Mache außerdem für jeden Text drei Vorschläge für eine Bebilderung zum Thema.

In 95 Pro­zent der Fäl­le kom­men dabei gute Rat­schlä­ge her­aus. Wei­ter geht’s damit, was tat­säch­lich Arbeits­zeit reduziert:

Erstelle eine Tabelle mit den Spalten: Stichwort, Überschrift, Facebook-Beitrag, Tweet, LinkedIn-Beitrag, basierend auf den überprüften Texten. Verwende Emojis bei Plattformen, auf denen es passt und üblich ist. Duze die Leser nicht. Sprich die Leser nicht direkt an. Kling seriös und neutral, nicht werbend. Mach am Ende jedes Beitrags in Klammern einen Hinweis auf die beste Sendezeit (Wochentag und Uhrzeit), um möglichst viele Leser auf der Plattform zu erreichen.  

Fer­tig? Fast.

Gib mir die Tabelle als .csv-Datei, die ich herauskopieren kann. Benutze Semikolons statt Kommata zum Trennen der Zellen.

Fer­tig ist der Social-Media-Plan, mund­ge­recht ein­ko­pier­bar in ein Tabel­len­blatt. Die ent­hal­te­nen angeb­lich bes­ten Sen­de­zei­ten für die jewei­li­ge Platt­form bezweif­le ich zwar, Face­book selbst nennt beim Ein­stel­len stets ande­re Zei­ten. Aber der Grund­stock ist gelegt.

Das sind Prompts für den Haus­ge­brauch, manch­mal beach­tet die KI Ein­zel­wün­sche nicht und setzt sich schon mal über die Gen­der­re­geln hin­weg. Je län­ger die Anwei­sun­gen sind, des­to eher wer­den die Din­ge am Schluss missachtet.

P. S.: In den ver­gan­ge­nen Wochen habe ich durch rich­ti­ges Befra­gen der KI mei­ne ers­te funk­ti­ons­tüch­ti­ge „eige­ne“ KI pro­gram­miert. Ich kann kein Python, und mei­ne HTML-Kennt­nis­se sind ein­ge­ros­tet. Wie man eine API sinn­stif­tend befragt, habe ich das letz­te Mal vor zehn Jah­ren aus­pro­biert. Mehr zur „eige­nen KI“ dem­nächst. Denn die soll­te bes­ten­falls in der Lage sein, auch gleich die Posts für Social Media zu pla­nen und her­aus­zu­hau­en, nach Freigabe.