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  • Die neue IBAN

    Die neue IBAN

    Sie fragt also bei der Alten (Tschul­di­gung) nach monat­li­chen Dau­er­auf­trä­gen und regel­mä­ßi­gen Über­wei­sun­gen, kon­tak­tiert eigen­stän­dig jeden Geschäfts­part­ner und teilt ihm die neue Bank­ver­bin­dung mit. Zur Beloh­nung gibt’s 50 Euro extra Gut­ha­ben auf dem neu­en Kon­to. Und eine ziem­lich gut gemach­te App fürs Handy.

    Läuft alles wie geschmiert. Bis auf eine Aus­nah­me. Das Finanzamt.

    Das Amt schickt ein Blatt Papier. Zum Aus­fül­len. Mit­samt Adres­se, Geburts­da­tum, Steu­er­num­mer, Steu­er-ID, einem Feld für die hän­di­sche Unter­schrift. Alles natür­lich nicht vorausgefüllt.

    Kann doch nicht sein, den­ke ich: Es gibt Els­ter, die elek­tro­ni­sche Ver­bin­dung zum Finanz­amt. Das Zer­ti­fi­kat zum Ein­wäh­len dort aus 2019 funk­tio­niert noch immer, mitt­ler­wei­le gibt es außer­dem Els­ter Secu­re, dann klappt’s auch durch Scan­nen eines QR-Codes auf dem Han­dy. Und es gibt Mei­nEls­ter+, irgend­was für die Bele­ge, aber nicht die künf­ti­gen Lastschriften.

    Kur­ze Suche nach dem SEPA-Last­schrift­man­dat bei Els­ter: 77 Tref­fer! Donnerwetter.

    Kei­ner der Tref­fer erlaubt die Ein­ga­be des neu­en Last­schrift­man­dats für Pri­vat­per­so­nen. Dann der Licht­blick: Bank­ver­bin­dung ändern! Und die Ernüch­te­rung: „Bit­te den­ken Sie dar­an, ein SEPA-Last­schrift­man­dat zu ertei­len. Dies kann aus recht­li­chen Grün­den der­zeit noch nicht über Mein ELSTER ange­bo­ten werden.“

    Also fül­le ich wie vor 20 Jah­ren ein Papier aus. Ver­zäh­le mich bei der Anzahl von Nul­len in der neu­en IBAN, wes­we­gen erst­mals seit 2003 ein Ding namens Tipp-Ex zum Ein­satz kommt. Die Che­mie­in­dus­trie hat bei der Halt­bar­keit die­ser Kor­ri­gier­tink­tur tol­le Diens­te geleistet.

    Und ich stel­le mir vor, wie jemand im Finanz­amt die­ses Papier aus dem Umschlag nimmt, sich über die Sau­klaue von dem Herrn Schwar­ze ärgert, weil nun schwer les­bar ist, ob in den win­zi­gen Aus­füll­fel­dern eine 6 oder eine 0 geschrie­ben ist.

    Noch immer ungläu­big über die­ses Ver­fah­ren, goog­le ich etwas wei­ter, kann mir ein­fach nicht vor­stel­len, dass eine bun­des- oder lan­des­weit agie­ren­de Behör­de solch ein Stan­dard­do­ku­ment nicht auch digi­tal anbie­tet. Und tat­säch­lich: Mein Bun­des­land Rhein­land-Pfalz bie­tet es auch digital.

    Zum Aus­fül­len am Bild­schirm. Und dann zum Aus­dru­cken und hän­di­schen Unterschreiben.

    Nun suche ich bei Els­ter eine Mög­lich­keit, das ein­ge­scann­te For­mu­lar mit­samt der Unter­schrift digi­tal zu über­mit­teln. Den Menü­punkt habe ich nicht gefunden.