Internet-Betrug – und die Reaktion der Polizei

Vor einem Jahr bin ich auf einen Internet-Betrüger reingefallen. Ein seriöser Ebay-Account mit vielen positiven Bewertungen war zunächst unbemerkt gehackt worden, bot zum Wochenende einen Saugroboter zum besonders günstigen Preis an.

Per Sofort-Bestellen kaufte ich ein Exemplar. Und war dann ein wenig, aber nicht ausreichend verwundert, dass mir von dem Account eine Bezahlung per Überweisung über eine persönliche Nachricht erbeten wurde. Erst überwies ich, dann schaute ich genauer nach und wurde misstrauisch.

Lehrgeld.

Nach Kontaktieren des Firmeninhabers noch in der Nacht schrieb er mir am Morgen, der Account sei gehackt worden – und: „Sie haben doch hoffentlich nicht bezahlt?“

Anzeige bei der Online-Wache der Polizei in RLP, Screenshots von aller Kommunikation, von dem damals noch online auffindbaren Angebot und von der Banküberweisung. Bisschen Ärger bei der Bank, denn ein Stornieren der Überweisung war nicht mehr möglich.

„Ein Upload von Anlagen ist derzeit noch nicht möglich“, schrieb mir die Online-Wache zurück. „Sofern Sie Unterlagen Ihrer Strafanzeige zur Verfügung stellen können, wird sich der zuständige Sachbearbeiter mit Ihnen in Verbindung setzen.“ „Ja“, markierte ich frohgemut, ich hätte da ein paar Unterlagen.

Der Sachbearbeiter meldete sich leider nicht.

Heute, ein Jahr später, schrieb mir das Landeskriminalamt Sachsen. Es ist wohl in einem ähnlichen Fall eines anderen Geschädigten auch auf meinen Betrug gestoßen. Die wollen mich jetzt als Zeuge, die Sachverhalte und meine Unterlagen.

Das liefere ich alles natürlich gerne. Meine damals gezahlten Euro habe ich längst abgehakt.

Aber müsste man nicht bei solchen Internetdelikten generell zentral beim Bundeskriminalamt statt bei den Landesbehörden ermitteln? Der freundliche Polizeioberkommissar bei der Polizei in Lahnstein, der für mich zuständig war und ist, muss sich nun wirklich nicht mit E-Mail-Forensik beschäftigen und in das Thema Ebay-Betrug einarbeiten.

Gegen bessere Ausstattung und Organisation der Polizei bei solchen deutschlandweiten Delikten hätte ich jedenfalls nichts einzuwenden.

 

 

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Texte, Konzepte, Social Media, News. Ich habe das Internet von der Pike auf gelernt. In Zeitungsredaktionen in Hannover, Berlin und Koblenz. In Newsrooms und Pressestellen. Vom Tweet bis zum Buch. Als Autor, Redakteur, Digitalchef, Mitglied einer Chefredaktion. Als Konzepter und Webmaster (nur WordPress, aber da richtig). Mein Motto: Einfach machen.